Akne ist eine der häufigsten Hautkrankheiten weltweit. Die meisten von uns leiden mindestens einmal im Leben unter Akne. Bei den meisten von uns tritt die Akne überwiegend im Jugendalter auf, sie kann jedoch auch im Erwachsenenalter auftreten und wird dann Akne tarda („Spätakne genannt). Akne zeigt sich meist durch Mitesser (Komedone), Pickel und Pusteln. Bei stärkeren Entzündungen oder durch unsachgemäßes Ausdrücken der Pickel können unschöne Narben entstehen. Oft sind neben den Narben auch Pickelmale sichtbar. Rötliche Pickelmale entstehen durch vermehrten Blutfluss in der Region. Bräunliche Pickelmale entstehen durch eine vermehrte Melaninproduktion der Haut, welche durch die Entzündung hervorgerufen wird. Bräunliche Pickelmale können bei jedem Hauttyp auftreten, sind jedoch häufiger bei dunklerem Teint. Sie können mehrere Monate bestehen bleiben und werden auch postinflammatorische Hyperpigmentierung oder PIH genannt.

Ursachen von Aknenarben und Pickelmale

Aknenarben entstehen meist durch ausgeprägte Entzündungen oder unsachgemäßes Ausdrücken. Wenn die Entzündung bis in die Dermis (Lederhaut) reicht wird das Kollagen und Elastin durch entzündliche Enzyme abgetragen und das Bindegewebe geschädigt. Beim Wiederaufbau werden die Zellen durch hartes Narbengewebe ersetzt. Zudem kann wie schon oben beschrieben die Entzündung zu unschönen Pickelmalen führen.

Unsachgemäßes Ausdrücken fördert die Entzündung und die Narbenbildung. Also bitte niemals mit Fingern einfach vor dem Spiegel die Pickel ausdrücken, sondern lieber direkt die Haut von einer Fachfrau/ einem Fachmann reinigen lassen. Zudem begünstigt Sonnenexposition die Entstehung von dunkleren Pickelmalen, also den Sonnenschutz nicht vergessen und direkte Sonnenexposition. Kosmetika oder Produkte, die die Haut reizen oder verstopfen und somit zu einer Verschlechterung der Akne führen sollten zudem gemieden werden.

Arten von Aknenarben und Pickelmale

  • Eispickel-Narben
    Eispickelnarben sind kleine (bis max. 2mm) Narben, welche so aussehen als ob man mit einem Eispickel in die Haut geschlagen hat. Eispickelnarben sind eine der häufigsten Formen von Aknenarben, treten meist gehäuft auf und können bis in die Dermis oder Subcutis (Unterhaut) reichen.
  • Boxcar-Narben
    Boxcar Narben sind eingesunkene Narben, die oval oder eckig sein können. Diese Narben haben einen scharfen Rand und entstehen, wenn die oberflächliche Dermis geschädigt wird.
  • Rolling-Narben
    Rolling Narben sind tief liegende Narben, welche entstehen wenn die untere Hautschicht und die Unterhaut geschädigt werden und sich Narbenstränge unter der Haut bilden. Diese Narben sind mit der Unterhaut verbunden. Die Haut ist uneben, wellig und oft bilden diese Narben eine M Form.
  • Hypertrophe Narben
    Hypertrophe Aknenarben zeichnen sich durch ein Überschuss an Narbengewebe aus, dass jedoch in der Begrenzung der Entzündung bleibt. Diese Narben sind erhaben wenn man sie tastet.
  • Keloide Narben
    Keloide Narben zeichnen sich durch eine deutliche Wucherung des Narbengewebes aus, welches weit über die Begrenzung der Entzündung hinausgeht. Keloide Narben haben oft eine genetische Komponente und manche Menschen haben dadurch eine höhere Tendenz zu dieser Form der Narbenbildung.

Rötliche Pickelmale entstehen durch vermehrten Blutfluss in der Region. Bräunliche Pickelmale entstehen durch eine vermehrte Melaninproduktion der Haut, welche durch die Entzündung hervorgerufen Wird. Bräunliche Pickelmale können bei jedem Hauttyp entstehen, sind jedoch häufiger bei dunklerem Teint. Sie können mehrere Monate bestehen bleiben und werden auch postinflammatorische Hyperpigmentierung oder PIH genannt.

Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Aknenarben. Ein Behandlungskonzept muss immer individuell auf die Person und den Typ der Aknenarben abgestimmt werden. Es gibt keine Behandlung, die für alle gleich gut oder richtig ist.

  • Laserbehandlungen
    Es gibt viele verschieden Laser auf den Markt, welche man bei Aknenarben einsetzen kann. Eine häufige Behandlung ist mit einem CO2 oder Fraxel Laser. Obwohl diese Behandlungen gute Ergebnisse erzielen können, bin ich persönlich kein Freund dieser Laserbehandlungen bei Aknenarben: CO2 Laser haben ein nicht zu außer Acht lassendes Potenzial selber zu einer Narbenbildung zu führen. Zudem haben sie ein höheres Pigmentationsrisiko als andere Behandlungen, d.h. man hat ein Risiko, dass sich die Haut nach der Laserbehandlung verfärbt. Daher ist dieser Laser auch nicht für dunklere Hauttypen geeignet. Zudem hat man nach dieser Behandlung eine erhöhte Ausfallzeit mit Krustenbildung.

    Mein persönlicher Favorit für Akne Narben ist das Genius RF System wo man mit Mikronadeln in die Haut geht und an der Nadelspitze Radiofrequenz Energie direkt in die Haut abgibt. Durch die entstehenden Mikrokoagulationszonen wird das Narbengewebe zerstört und es erfolgt eine Stimulation von Kollagen und Elastin. Nach der Behandlung entstehen in der Regel hauptsächlich Rötungen und keine oder kaum Krusten, die Ausfallzeit ist geringer als nach einem CO2 Laser und das Risiko einer Hyperpigmentierung oder Narbenbildung ist deutlich reduziert. Zudem ist dieses Gerät für alle Hauttypen geeignet.

  • Chemische Peelings
    Chemische Peelings wie TCA (Trichloressigsäure) oder Fruchtsäure können als eine gute Ergänzung zu weiteren Narbentherapien genutzt werden. Ich würde sie nicht als alleinige Therapie nutzen, da Peelings zwar als Ergänzung sehr hilfreich sein können aber als alleinige Therapie nur bei milden Narben geeignet sind.
  • Green Peel
    Das Green Peel ist ein von Dermatologen entwickeltes Peeling auf Kräuterbasis. Es ist vor allem bei milden Aknenarben mit braunen Pickelmalen geeignet oder wenn nur dunkle Pickelmale zu sehen sind, da sich sowohl die Narben als auch die Pigmentierungen durch das Peeling verbessern.
  • Dermabrasion
    Bei der Dermabrasion wird die oberste Hautschicht durch ein Gerät abgeschliffen. Die Dermabrasio erfolgt meist im Dämmerschlaf. Nach der Behandlung entsteht, ähnlich wie beim CO2 Laser, eine deutliche Krustenbildung, welche sich nach 8-10 Tagen langsam löst. Ich persönlich zähle, ähnlich wie die CO2 Behandlung, diese Form der Narben Behandlung nicht zu meinen Favoriten aufgrund der Ausfallzeit, der Narkose und des Risikos der zusätzlichen Narbenbildung.
  • Microneedling
    Beim Microneedling werden durch multiple kleine Mikroverletzungen in der Haut körpereigne Heilungsmechanismen getriggert, welche zu einer Stimulation der Zellproduktion führt. Das Microneedling ist gut bei feinen Narben geeignet oder als Teil einer Kombinationsbehandlung. Man kann auch PRP (Platelet-Rich-Plasma/Eigenblut) zusätzlich mit einnadeln, damit die Wirkung verstärkt wird. Achtet bitte hierbei immer darauf, dass es von einer Fachfrau oder Fachmann durchgeführt wird, da sich hier sehr die Geräte und die Behandler unterschieden. Wir arbeiten mit dem SkinPen Precision bei Skinthetics – das einzige FDA-zugelassene Microneedling Gerät dessen Wirkung in unabhängigen Studien nachgewiesen wurde.
  • Subzision
    Bei der Subzision werden Narbenstränge durchtrennt. Dies wird oft mit bestimmten Instrumenten durchgeführt welche unter die Haut eingeführt werden um verbackene Narbenstränge zu lösen. Dies ist oft notwendig um starke Aknenarben wirklich effektiv behandeln zu können.

Vorbeugung von Aknenarben und Pickelmale

Um Aknenarben und Pickelmalen vorzubeugen ist es wichtig die Akne rechtzeitig und richtig zu therapieren, damit diese Folgen erst gar nicht entstehen. Bitte sucht den Dermatologen eures Vertrauens auf, wenn ihr unter Akne leidet. Denn oft braucht es verschreibungspflichtige Medikamente um eine Akne gut in den Griff zu bekommen. Die ideale Situation ist wenn eurer Arzt/Ärztin mit einer Kosmetiker(in) zusammen arbeitet, denn oft ist die Kombination von den richtigen Meikamnetn mit einer professionellen und auf Akne speziell zugeschnitten Hautbehandlung die beste Kombination um akute Entzünden in den Griff zu bekommen.
Folgende Punkte solltet ihr zudem beachten damit ihr Aknenarben und Pickelmale vermeidet:

  • Richtige Hautpflege/ Reinigung
    Auch hierbei sprecht mit eurem Dermatologen über die richtige Pflege, denn die falsche Pflege kann Akne verschlimmern. Reinigungsgele, leichte Seren und Lotionen anstelle von Cremes sind besser für fettige Aknehaut geeignet. Geeignete Wirkstoffe wie Retinol oder andere leichte Säuren solltet in eure Pflege integrieren.
  • Vermeidung von Pickeln ausdrücken
    Obwohl es immer sehr schwierig ist – Finger weg vom Ausdrücken vor dem Spiegel. Hierbei werden die Bakterien noch tiefer in die Haut gedrückt und die Entzündungen verschlimmert.
  • Schutz vor Sonneneinstrahlung
    Neben all den bekannten Benefits reduziert ein Sonnenschutz das Auftreten und die Verschlechterung von Pickelmalen. Achtet hierbei darauf, dass ihr einen leichten Sonnenschutz nehmt, der für Aknehaut geeignet ist.
  • Rauchen
    Rauchen ist entzündungsfördernd und sollte unbedingt bei Akne gemieden werden. Zudem führt es zu einer schlechteren Wundheilung und verstärkt somit die Narbenbildung.
  • Ernährung
    Achtet bei Akne auf eure Ernährung. Fast-Food, zuckerhaltige Lebensmittel und Milchprodukte fördern Entzündungen und sollten gemieden oder zumindest reduziert werden.

Fazit

Die Therapie der Aknenarben als auch der Pickelmale ist ein Marathon und kein Sprint. Je nach Ausprägung und Narbentyp solltet ihr mit mehreren Monaten rechnen bis Aknenarben und Pickelmale verschwinden.

Wenn ihr unter Aknenarben und/oder Pickelmalen leidet meldet euch beim Dermatologen eures Vertrauens, der ein Spektrum an Laser- Peelings und anderen Therapieoptionen anbietet. Denn meist ist eine Kombinationstherapie nicht nur schonender sondern auch deutlich effektiver.