Wir alle haben sie: störende Pölsterchen, die einfach nicht weggehen wollen. Manchmal ist es nicht der richtige Zeitpunkt im Leben, um intensiv Sport zu betreiben oder seine Ernährung zu ändern. Manchmal ist es einfach Veranlagung und hartnäckige Pölsterchen wie Reiterhosen, Unterbauch oder sogenannte Love Handles sind einfach komplett hartnäckig. Manchmal braucht man aber einfach nur ein bisschen Unterstützung, um den Stein ins Rollen zu bringen.

Ich teile hier gerne mein Wissen und berichte von meinen Erfahrungen in meinem Skinthetics Dermatology I Laser Center, um euch das Thema verständlicher und die Entscheidung leichter zu machen. Besonders oft wird in den Medien über die Liposuktion gesprochen. Doch es gibt auch Fett-weg Laser (Kälte / Hitze / Radiofrequenz) und die Fett-weg Spritze.

Liposuktion oder Fettabsaugung

Die Wenigsten möchten eine wirkliche Fettabsaugung (sogenannte Liposuktion) machen, da es sich hier um eine größere OP handelt, die oft eine Vollnarkose, Narben und eine längere Erholungszeit nach sich zieht. Auch das tage- und wochenlange Tragen von spezieller Kompressionskleidung nach einer Liposuktion schreckt viele ab. Welche Alternativen zur Fettabsaugung in Frage kommen, darüber kursiert im Internet ein riesiges Angebot mit sehr unterschiedlichen Meinungen.

Injektionslipolyse oder Fett-weg-Spritze

Bei der Fett-weg-Spritze (Injektionslipolyse) handelt es sich meist um eine Mischung von Phospholipiden, die aus der Sojabohne gewonnen wird. Diese Mischung soll den Zelltod von Fettzellen herbeiführen (der genaue Wirkmechanismus ist aktuell noch nicht bekannt). Nach der Injektion entwickelt sich meist eine Rötung und eine Schwellung. Diese kann auch stark sein und ca. eine Woche anhalten. Auch Schmerzen oder Juckreiz können an den Stellen entstehen.

Ich habe früher die Fett-weg-Spritze eingesetzt, aber mich schon vor einigen Jahren dagegen entschieden. Meine Erfahrung war, dass meine Patienten sehr unterschiedlich darauf reagiert haben und ich keine Ergebnisse reproduzieren konnte. Ich finde es sehr schwierig, damit zu arbeiten, da man eine durchschnittliche Reaktion voraussetzen können sollte, um den Patienten eine belastbare Ergebnis-Vorhersage zu geben. Da dies für mich aber nicht gewährleistet war, habe ich mich gegen diese Methode entschieden.

Alternative Fett-weg-Laser

Meine erste Wahl zur Reduktion der unliebsamen Fettpölsterchen ist in meinem Skinthetics Dermatology I Laser Center inzwischen der Fett-weg-Laser. Es gibt derzeit verschiedene Fett-weg- Laser auf dem Markt: Manche arbeiten mit Kälte (Kryolipolyse), manche mit Hitze und wiederum andere mit Radiofrequenz-Energie (zum Beispiel der enCurve Laser). Alle Systeme töten auf unterschiedliche Art und Weise die Fettzellen ab, welche dann über die Lymphe und im Endeffekt über die Niere und den Urin ausgeschieden werden. Die ersten Fett-weg-Laser haben mit Kälte gearbeitet, danach kamen die Systeme mit Hitze und die neuesten Systeme arbeiten mit Radiofrequenz-Energie.

Fett-weg-Laser enCurve

Ich habe mich in meiner Praxis für das Radiofrequenz-System enCurve entschieden. Ein wichtiger Grund dafür war, dass die Behandlung komplett schmerzfrei ist. Bei den anderen beiden Laser-Methoden spüren die Patienten Schmerzen während der Behandlung. Ein weiterer Grund für mich war die Möglichkeit, mit dem Radiofrequenz System viel größere Körperareal zeitgleich behandeln zu können. Alle Fett-weg-Laser haben Arme, die über oder auf der Haut angebracht werden. Der enCurve hat sehr große Behandlungsarme sowohl für den Rumpf als auch für Arme und Beine. Man kann also gleichmäßig ein großes Feld behandeln und die Behandlung erfolgt symmetrisch an allen Stellen, ohne die Gefahr von unschönen Übergängen zwischen den Behandlungsarealen.

Was kann der Fett-weg-Laser leisten?

Bei der Erst-Beratung kläre ich im Skinthetics Dermatology I Laser Center, ob das Fett greifbar ist. Das sogenannte Unterhautfett (subkutanes Fett) kann man am äußeren Bauch gut zwicken. Viszeralfett hingegen sitzt in der Bauchhöhle und sammelt sich um die inneren Organe. Das kann nicht behandelt werden, da es zu tief liegt. Mir ist es wichtig, meinen Patienten vor der Behandlung realistische Einschätzungen zu geben. Der enCurve kann ca. 20-25 % des Köperfetts zum Schmelzen bringen, was für einen Fett-weg-Laser viel ist. Das ist super für störende Pölsterchen am Bauch, an der Hüfte, am Rücken, an den Oberarmen, den Oberschenkeln (Reiterhosen und/oder Innenseite), an den Knie etc. Wenn jemand sehr große Pölsterchen hat, kann der Fett-weg-Laser diese zwar reduzieren. Nur ganz weggehen werden sie nicht.

Wie läuft die Fett-weg-Laser-Behandlung ab?

Nachdem wir die machbaren Ergebnisse besprochen haben, vereinbaren wir Behandlungstermine. In der Regel braucht es ca. 5 Behandlungen, wobei wir eine Behandlung pro Woche ansetzen. Jede Behandlung dauert je nach Areal circa 40-60 Minuten. Die Behandlung ist schmerzfrei und man kann danach direkt wieder in seinen Alltag starten, Sport machen und seine normale Ernährung fortsetzen.

Wie sieht das Ergebnis der Fett-weg-Laser-Behandlung aus?

Die Haut wird während der Behandlung mitgestrafft und man hat keine hängende Haut nach den Behandlungen. Der Effekt der Behandlungen ist ca. 6 Wochen nach der letzten Sitzung sichtbar. Diesen Zeitraum benötigt der Körper, um die toten Fettzellen abzutransportieren und durch den Urin auszuscheiden.

Reduktion eines Doppelkinns

Ein Doppelkinn lässt sich mit dem Fett-weg-Laser enCurve nicht behandeln. Bei einem leichten Doppelkinn ist es manchmal möglich, mit einem Hautstraffungslaser wie dem GENIUS zu arbeiten, den ich auch in meiner Praxis Skinthetics einsetze. Bei einem starken Doppelkinn bleibt derzeit leider nur eine Liposuktion. Hier ist die minimal-ästhetische Welt noch nicht perfekt aufgestellt. Aber da sich die Laser-Systeme rasant entwickeln, werden wir bestimmt auch dafür in der Zukunft bessere Lösungen haben.

Lipödem

Ein schwieriges Thema ist das Lipödem. Das Lipödem kann leider mit keiner der oben beschriebenen Methoden behandelt werden. Im Moment ist nur die Liposuktion wirksam gegen ein Lipödem. Mit dieser Diagnose sollte man zu einem Lipödem-Spezialisten gehen. Mittlerweile gibt es verschiedene Lipödem-Kliniken, in denen sich Ärzte auf dieses Thema fokussiert haben.

Ich hoffe mein Wissen und meine Erfahrungen konnten euch ein bisschen helfen, die richtige Methode für euch zu wählen. Vereinbart gerne einen Beratungstermin mit mir.

Eure Dr. med. Lucija Grittern